Wenn Sie sich jemals gefragt haben, was der Unterschied zwischen einem aktiven und einem passiven Investmentfonds ist, sollten Sie wissen, dass der eine für Ihre Anlagesituation besser geeignet sein kann als der andere. Daher möchten wir Ihnen in unserem Artikel bei der Suche nach den richtigen Wertpapieren helfen, indem wir Sie über die Chancen und Risiken von aktiven Fonds gegenüber ETFs aufklären.
Aktiv gemanagte Fonds sind Investmentfonds, bei denen ein Fondsmanager die Entscheidungen über die Verwendung der Gelder im Fonds trifft.
Ein passiver Indexfonds hingegen folgt einfach einem Marktindex. Er verfügt zudem nicht über einen Fondsmanager, der Anlageentscheidungen trifft.
Der Begriff “aktiv gemanagte Fonds” wird übrigens sehr häufig im Zusammenhang mit Investmentfonds verwendet, obwohl es auch aktiv verwaltete ETFs gibt.
Sollten Sie sich für einen Indexfonds in Form von ETFs entscheiden?
Heute decken börsengehandelte Fonds (ETFs = “Exchange Traded Funds”) alle wichtigen Märkte und Anlageklassen ab. ETFs sind Fonds, die einen Index abbilden, aber genau wie Aktien jederzeit an der Börse gehandelt werden können. Das bedeutet, dass sich heute jeder mit wenigen ETFs sein eigenes kostengünstiges, breit diversifiziertes passives Portfolio zusammenstellen kann.
ETFs haben den Vorteil, dass sie auf Algorithmen beruhen, sich an einem Vergleichsindex orientieren und Indizes nach klar definierten Regeln folgen.
Das ist bei aktiv verwalteten Fonds anders.
Ein weiterer Vorteil ist, dass das Market Timing bei passiven Anlagen im Gegensatz zur Spekulation keine Rolle spielt. Das erspart Ihnen den Stress, den richtigen Zeitpunkt erwischen zu müssen. Und schließlich ist Ihre Strategie langfristig angelegt, so dass Sie sich keine Sorgen machen müssen, wenn die Kurse Ihrer ETFs ein paar Wochen lang fallen.
Als passiver Anleger sparen Sie nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
In den meisten Fällen ist es viel günstiger, in einen börsengehandelten Indexfonds zu investieren, als einzelne Aktien oder aktive Investmentfonds zu kaufen. Bei aktiven Fonds fallen in der Regel Transaktionsgebühren an, und auch die Verwaltungsgebühren sind wesentlich höher. Passives Investieren in Indizes über einen Sparplan und ohne Fondsmanager erfordert nur ein sehr geringes Mindestbudget.
Die Anhänger des passiven Managements glauben an die Hypothese des effizienten Marktes (EMH). Sie besagt, dass die Märkte alle bekannten Informationen zu einem bestimmten Zeitpunkt aufnehmen und widerspiegeln, so dass eine individuelle Anleihen- oder Aktienauswahl sinnlos ist. Dennoch kann durch Market-Timing oder gezielte Spekulation ein Renditevorteil erzielt werden – dies ist für Investment-Beginner jedoch nur in den seltensten Fällen langfristig zu erreichen. Daher besteht die beste Anlagestrategie darin, in Indexfonds zu investieren, die in der Vergangenheit besser abgeschnitten haben als die meisten aktiven Fonds.
Was spricht gleichwohl dafür, die Kosten für einen Fondsmanager zu tragen und in aktive Fonds zu investieren?
In der Finanzwelt wird gerne darüber diskutiert, ob aktiv verwaltete oder passiv verwaltete Fonds besser sind. Befürworter aktiv gemanagter Fonds verweisen auf die folgenden positiven Eigenschaften:
Anleger, die an ein aktives Management glauben, lehnen die stärkere Form der Effizienzmarkthypothese ab, die besagt, dass es unmöglich ist, den Markt langfristig zu schlagen, da alle öffentlichen Informationen bereits in die Aktienkurse eingeflossen sind. Aktive Manager messen ihren eigenen Erfolg daran, wie sehr ihre Portfolios einen vergleichbaren, nicht verwalteten Index, eine Branche oder einen Marktsektor übertreffen.
Auf der anderen Seite haben aktive Fonds auch einige Nachteile für Anleger:
Tipp: Ein Anleger, der vor der Wahl einer aktiven Verwaltung steht, sollte sich die tatsächlichen Erträge dieser Alternative nach Abzug der Verwaltungsgebühren genau ansehen.
Wir können nicht wissen, wie gut sich ein bestimmter Fonds entwickeln wird, indem wir historische Daten lesen. In der Tat gibt es praktisch keine Möglichkeit, die Frage zu beantworten, wie gut ein Fonds tatsächlich abschneiden wird.
Jedes Mal, wenn ein aktiver Fonds eine Anlage verkauft, fallen Steuern und Gebühren an, die die Leistung des Fonds schmälern. Sie zahlen eine Pauschalgebühr, egal ob Ihr Aktienfonds gut oder schlecht abschneidet.
Wenn der Index eine Rendite von 7 % bietet und Ihr aktiver Fonds eine Rendite von 8 %, aber eine Gebühr von 1,5 %, dann haben Sie 0,5 % verloren.
Werfen wir nun einen Blick auf konkrete Beispiele, falls Sie noch vor der Wahl zwischen aktiven und passiven Investments stehen:
Thomas legt sein Geld in einem Indexfonds an, der den S&P 500 Index abbildet. Sein Fonds ist ein passiv verwalteter Indexfonds. Er zahlt eine Verwaltungsgebühr von 0,06 %.
Thomas‘ Fonds bildet garantiert die Marktentwicklung des S&P 500 ab. Wenn Thomas zum Beispiel die Nachrichten einschaltet und der Nachrichtensprecher verkündet, dass der S&P heute um 4 % gestiegen ist, weiß er, dass sein Geld in etwa die gleiche Performance erzielt hat. Sobald er hört, dass der S&P um 5 % gefallen ist, ist ihm klar, dass seine Anlage in etwa die gleiche Entwicklung genommen hat. Thomas weiß auch, dass seine Kosten für die Verwaltung niedrig sind und in der Regel keinen großen Einfluss auf die Rendite seines Depots haben werden.
Thomas ist sich auch bewusst, dass es leichte Abweichungen zwischen der Performance seines Fonds und der des S&P 500 geben wird, da es fast unmöglich ist, etwas perfekt abzubilden. Aber diese winzigen Abweichungen werden nicht signifikant sein, und soweit es Thomas betrifft, ahmt sein Portfolio den S&P nach.
Katrin legt ihr Geld in einen aktiven Fonds an. Sie zahlt eine Verwaltungsgebühr von 0,95 %.
Ihre Fondsmanager kaufen und verkaufen für Katrins Aktienbestand alle Arten von Aktien – Bankaktien, Immobilienaktien, Energieaktien und Aktien der Automobilindustrie. Die Manager studieren Branchen und Unternehmen und treffen Kauf- und Verkaufsentscheidungen auf der Grundlage ihrer Prognosen über die Leistungsstatistiken und Unternehmenszahlen dieser Firmen.
Katrin weiß, dass sie den Fondsmanagern fast 1 % zahlt, was deutlich mehr ist als bei Thomas. Sie weiß auch, dass ihr Fonds keine Indizes wie den S&P 500 nachbilden wird. Wenn ein Nachrichtensprecher verkündet, dass der S&P 500 heute um 2 % gestiegen ist, kann Katrin keine Rückschlüsse auf die Entwicklung ihres Geldes ziehen. Ihr Aktienfonds kann gestiegen oder gefallen sein.
Katrin mag diesen Fonds, weil sie an dem Traum festhält, den Index zu schlagen. Thomas ist an den Index gebunden und die Wertentwicklung seines Anlagefonds ist an ersteren gebunden. Katrin hingegen hat die Chance, den Referenzindex zu übertreffen (oder zu untertreffen).
Passiver ETF Anleger werden oder auf einen aktiv gemanagten Fonds und Fondsmanager vertrauen?
Dieser Artikel soll Ihnen eine Vorstellung davon vermitteln, wie die beiden unterschiedlichen Fonds in der Praxis funktionieren, so dass Sie insgesamt eine bessere Vorstellung davon haben, welcher Anlagefonds für Ihre Bedürfnisse, Anlageziele und Renditeerwartungen geeignet ist und auf welche Vorgehensweise Sie persönlich setzen wollen.
Unter passivem Investieren versteht man die Anlage von Geld in besonders kostengünstige Indexfonds (ETFs), die die Entwicklung eines bestimmten Marktindex (z. B. den deutschen Dax, Dow Jones oder MSCI World) möglichst genau abbilden.
Dies steht im Gegensatz zum aktiven Investieren, das im Allgemeinen versucht, eine höhere Rendite als der Markt zu erzielen.
Als aktiver Anleger investieren Sie in Wertpapiere, bei denen Fondsmanager versuchen, den Markt zu übertreffen, indem sie geschickt einzelne Aktien und Papiere auswählen – Stock Picking – oder den besten Zeitpunkt für den Ein- oder Ausstieg wählen – Market Timing.
Als Privatanleger können Sie übrigens auch bestimmte Aktien, Anleihen oder ETFs für Ihr eigenes Portfolio auswählen, was ebenfalls eine aktive Investition darstellt.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die meisten Anleger die besten Ergebnisse mit einem passiven Anlageansatz und der Umsetzung über ETFs erzielen. Für einige Investoren besteht der Reiz jedoch darin, zu versuchen, den Markt doch noch zu schlagen und deshalb einen aktiven Ansatz zu wählen.
Sie können beides tun!
Dazu investieren Sie passiv das Vermögen, das Sie brauchen, um langfristig sicher zu sein, und halten gleichzeitig ein kleines aktives “Zockerportfolio”. Der Grund: Oft ist es die richtige “Mischung”, die den Unterschied ausmacht.
Unabhängig davon, ob Sie passiv oder aktiv investieren, machen die geringen Kosten und die einfache Handelbarkeit die Anlageklasse ETFs sehr vielseitig und zu perfekten Bausteinen für die Geldanlage.
Lesen Sie zum besseren Überblick auch unseren Artikel über Finanzielle Intelligenz!
Aktive Anlagen sind Fonds, die von Investmentmanagern verwaltet werden, die versuchen, im Laufe der Zeit einen Index, wie den S&P 500 oder den Russell 2000, zu übertreffen. Passive Anlagen sind Fonds, die die Leistung eines Index nachbilden, aber nicht übertreffen sollen.
Indexfonds sind passive Investmentfonds, die einen bestimmten Index, z. B. den MSCI World, möglichst genau abbilden.
Der Fondsmanager ist ein Vermögensverwalter und tätigt Investitionen für seine Kunden. Mit seinen Anlagen in Rentenfonds, Investmentfonds, Aktienfonds, Immobilienfonds und gemischten Fonds will er eine lukrative Anlagestrategie verfolgen.
Das Rendite-Risiko-Profil beschreibt die Aussicht auf einen möglichen Kapitalgewinn im Verhältnis zum Risiko der Anlage. Solche Profile gibt es für einzelne Anlagen, aber auch für ganze Portfolios oder Fonds.
Bei Buy-and-Hold geht es in erster Linie darum, Finanzanlagen über viele Jahre zu halten und so von deren nachhaltiger Performance zu profitieren und langfristig eine Rendite zu erzielen.
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